Die Schenkenburg thront auf einem markanten Felssporn oberhalb von Schenkenzell und zählt zu den ältesten Burgruinen im Kinzigtal. Um das Jahr 1230 wurde sie von den Schenken von Zell erbaut, um die wichtigen Handelswege durch das Tal zu kontrollieren. Das Adelsgeschlecht, dem die Burg ihren Namen verdankt, stand in direkter Verbindung zu den Grafen von Freiburg und prägte über viele Jahre die Geschichte der Region. Nach dem Aussterben der Familie um 1300 wechselte die Burg mehrfach den Besitzer, bis sie 1534 während eines Konflikts zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.

Heute sind beeindruckende Teile des Palas erhalten, dessen Mauerwerk bis in das dritte Stockwerk reicht. Auch der Stumpf des ehemaligen Bergfrieds, ein tiefer Halsgraben sowie Reste der einstigen Verteidigungsanlagen sind noch sichtbar. Die Ruine ist nicht nur architektonisch von Interesse, sondern auch ein beliebtes Ziel für Ausflüge. Besonders der rund einen Kilometer lange Themenweg, der mit zehn informativen Tafeln die Geschichte der Burg und ihrer ehemaligen Bewohner veranschaulicht, zieht viele Besucher an.

Dank ihrer erhöhten Lage bietet die Schenkenburg zudem einen weiten Blick über das Kinzigtal und die umliegende Schwarzwaldlandschaft. Sie ist bequem zu Fuß erreichbar und eignet sich hervorragend als Ziel für eine kurze Wanderung mit geschichtlichem Hintergrund – ideal für Familien, Gruppen oder kulturinteressierte Gäste.